Titanweiß ist ein pulvriges Metalloxidpigment zum Abtönen aller möglichen Bindemittel wie Wandfarben, Putze, Öle und Künstlerfarben. Titanweiß ist das am besten deckende Weißpigment. Mit relativ geringem Pigmenteinsatz kann ein deckendes Weiß erzielt werden.
Titanweiß ist seit den 1920er Jahren auf dem Markt. Sowohl in organischen als auch in anorganischen Bindemitteln ist es verwendbar und mit allen Pigmenten kombinierbar. Im Gegensatz zu Bleiweiß hat das chemisch inaktive Titanweiß jedoch keine trocknende Wirkung auf Öle. Ausser als Wand und Künstlerfarbe kommt Titanweiß auch als Druckfarbe zum Einsatz, oder zum Färben von Kunststoffen. Kunststoffverpackungen werden durch die weisse Farbe nicht nur bedruckbar, sondern auch beständiger gegen den Einfluss von UV-Strahlung. Auch bei der Papierfabrikation und in der Kosmetikindustrie wird Titanweiß verwendet.
Titanweiß ist chemisch gesehen Titandioxid mit der Formel TiO2. Es wird synthetisch hergestellt, Ausgangsmaterial ist zumeist schwarzes Titaneisenerz, welches auch Ilmenit genannt wird und z.B. aus Norwegen, Canada, China oder der ehemaligen Sowjetunion stammt. Die Produktion erfolgt Umweltschonend mit dem Chlorid-Verfahren ohne Dünnsäure. Titanweiß ist ungiftig, wetter- und hitzestabil, wobei unsere Rutilform stabiler ist als die Anatasmodifikation.
Pigment vor dem Einmischen in wasserlösliche Wandfarbe in etwa der halben Menge Wasser lösen und unter häufigem Rühren mehrere Stunden einsumpfen. Anschließend gründlich in die Farbe einrühren. Bei Lehmfarbe können die Pulver trocken gemischt werden. Bei Kalkfarbe und Kalkputz empfehlen wir das Einsumpfen in Kalksinterwasser.
Kennwerte
- Rutil (hohe Qualität und Beständigkeit gegen Säuren und Laugen)
- Verträglichkeit: Lehm, Replibin (AURO), Öl, Acryl, Tempera, Wasserfarben, Gouache, Kalk, Fresko, Zement, Tadelakt, Keramik, Silikatfarbe (Wasserglas), und weitere
- Lichtechtheit: *** ausgezeichnet (8/8)
- Deckvermögen: *** deckend (opak)
- Verbrauch in Wandfarben: max. 9% Pigment beimischen. Wird zu viel eingemischt kann es dazu führen, dass die Farbe das Pigment nicht bindet und es bei Berührung zu Kreidung kommt.
- Beispiele für die Ergiebigkeit:
- in AURO Profi Kalkfarbe 10 l max. 9 % = 10 l x 0,09 = 900 g können maximal beigemischt werden
- CLAYTEC Lehmfarbe 10 kg - max. 6 % = 10 kg x 0,06 = 600 g können maximal beigemischt werden